Gabi Kirchsteiger

TAG 1

 

Eigentlich begann alles wie ein Märchen. Ich lernte 1988 den Erzeuger meines Sohnes kennen. Ich war damals gerade 18 Jahre jung und genauso naiv, wie man in diesem Alter nun mal ist.

Peter war 25 und sah so verdammt gut aus. Was mir aber am besten gefiel – er hatte irgendwie so eine nicht erklärbare Seite. Es zog mich einfach an und ich glaubte damals an seiner Hand könnte mir nie etwas passieren.

Oh mein Gott, wie ich mich irrte.

Er bemühte sich anfangs so sehr um mich und es dauerte nicht lange und ich war Hals über Kopf in ihn verliebt. Nach wenigen Monaten zogen wir gemeinsam in eine kleine Wohnung in Salzburg. Die darauffolgenden Monate waren wirklich wunderschön.

Wie beide gingen arbeiten und den Rest der Zeit verbrachten wir fast immer zusammen. Ich machte zu dieser zeit gerade meinen Führerschein und war überglücklich als ich ihn bestand. Peter hatte ja leider keinen. Es war für mich auch nicht weiter schlimm, auch dass ich nicht gleich ein Auto hatte.

In Salzburg gibt es ja genug Busse und um meine Familie zu besuchen, die damals in Frankenburg lebte, blieb mir auch noch die Bahn.

Dazu muss ich sagen, dass sich die Besuche bei meiner Familie in Grenzen hielten. Ich staunte nicht schlecht als eines Tages ein kleines Auto vor unserer Tür stand und das auch noch meines sein sollte.

Heute würde ich fragen woher das Auto ist oder wie wir uns das leisten können… Damals kam ich nie auf die Idee, irgendetwas was Peter machte, zu hinterfragen.

Ich freute mich einfach und gut war es.

Aber genau so schnell wie ich das Auto hatte, war es auch wieder weg. Es kamen Aussagen wie „Das Auto ist kaputt, es war ein Fehlkauf und es ist ganz einfach weg, ich solle mich damit abfinden.

Wie gesagt, ich war sehr naiv.

Die nächsten Wochen wurden dann immer schwieriger. Peter verlor seine Arbeit und wurde zunehmend aggressiver. Dazu kam, dass ich nie wusste, was er tat wenn ich in der Arbeit war. Ich gab damals einfach der fehlenden Arbeit seinerseits die Schuld.

Dafür zeigte ich ihm umso mehr, wie sehr ich ihn liebte und wie wichtig er mir war. Aber meine ganzen Bemühungen liefen ins Leere.

Also beschloss ich schweren Herzens, die Beziehung zu beenden. Peter zog aus und meine scheinbar heile Welt zerbrach.

Nach Wochen der unendlichen Trauer fing ich mich so langsam wieder und plötzlich stand Peter in der Arbeit vor mir.

Er erzählte mir, er hätte Arbeit in Wien und wie sehr er mich vermisst hätte, dass er ohne mich nicht leben möchte, wir nochmals neu beginnen könnten und all den Müll den ein junges naives Mädchen hören will, um zurückzukehren.

Ich sehe heute noch das Gesicht meiner Mama, als ich ihr offenbarte, dass ich nach Wien ziehen werde.

All die Sorgen oder Ängste von ihr sah ich nicht und zu diesem Zeitpunkt war mir alles egal – Hauptsache ich konnte mit meinem Traummann zusammen sein, schließlich war ich erwachsen.

 

Arbeit in Salzburg gekündigt, Wohnung aufgegeben und mit zwei Reisetaschen in Richtung Wien, denn dort geht mein Märchen ja weiter.

 

Tag 2

Nach kurzer Zeit in Wien fühlte ich das erste Mal ein Unbehagen in mir. Ich hatte keine Arbeit und die Wohnung war ein Alptraum für mich. Sie war im 2. Bezirk und der Mexikoplatz war nur um die Ecke.

Es war laut und ständig gingen Leute ein und aus die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Anfangs sagte ich nichts und machte gute Miene zum bösen Spiel. Nach ein paar Wochen fragte ich was das alles soll und dass ich auch gern einmal meine Ruhe haben möchte.

Es wäre besser gewesen ich hätte nichts gesagt, denn statt einer Antwort bekam ich das erste Mal die Faust ins Gesicht. In diesem Moment verstand ich die Welt nicht mehr.

Ich hatte Heimweh und der Mann den ich so sehr zu leiben glaubte, tat mir körperlich weh.

Ich wollte nur noch weg.

Leider war alles nicht so einfach, denn das Geld das wir hatten, verwaltete Peter. Dazu kam, dass ich außer ihm nur seine Mutter und Schwester in Wien kannte und beide standen auf seiner Seite.

Ich war zu diesem Zeitpunkt ziemlich verzweifelt und dachte wenn ich lieb genug bin und immer mache was er sagt, wird das bestimmt ein Einzelfall bleiben.

Die nächsten Monate unterwarf ich mich ihm komplett nur um die Angst vor Schlägen zu verhindern.

Zwischenzeitlich hatte ich auch wieder Arbeit. Zwar nur ein paar Stunden aber immerhin. Peter blieb zuhause schließlich musste sich auch jemand um „unsere“ Gäste kümmern. Wenn ich dann zu Hause war, schickte er mich des Öfteren zum Mexikoplatz um etwas für ihn abzuholen. Oft mit der Aussage „Bei so einem Mädchen vom Land würde niemand etwas vermuten“. Innerlich wusste ich, dass ich etwas verbotenes tat aber die Angst vor Prügel war stärker.

Naja, so verging die Zeit und im Juni 1990 blieben meine Tage aus. Es war zwar nicht ungewöhnliches, dass sie sich ab und zu mal verschoben, aber irgendwie hatte ich da so ein Gefühl.

Ich ging weiter zur Arbeit und schob das Ganze ein wenig in den Hintergrund. Bis auf jenen Tag, an dem ich in der Arbeit umkippte und ins AKH gebracht wurde.

Nach etlichen Untersuchungen gratulierte mir der Arzt und sagte mir, dass ich in der 9. Woche schwanger sei. Ich glaube in diesem Moment schossen mir tausend Sachen durch den Kopf.

Und dann sah ich das erste Mal dieses kleine Wesen in mir auf dem Ultraschall und mir wurde klar, dass sich mein Leben ändern musste und das auf der Stelle.

Dumm und naiv wie ich war, dachte ich auch noch Peter würde sich freuen wenn er es erfahren würde. Falsch gedacht!

Er sagte nur, dass ihn das nicht interessieren würde und ich nicht denken solle, es würde sich etwas ändern. Mir war klar, dass ich mir etwas einfallen lassen musste. Für mich und mein Baby.

Ich versteckte jedes Mal ein wenig Geld von meinem Lohn und dachte im Ernst, Peter würde es nicht bemerken. Es war mir auch egal. Ich wusste was mir blühen würde wenn Peter dahinter kommen würde, aber ich brauchte Geld um von dort wegzukommen. Es ging nicht lange gut und die Rechnung bekam ich prompt serviert.

Wir fuhren zu diesem Zeitpunkt mit der U-Bahn zu seiner Mutter. Die ganze Fahrt über bekam ich eine Ohrfeige nach der anderen. Ich hatte Nasenbluten, das Gesicht brannte aber ich versuchte nur meinen Bauch zu schützen.  Ich weiß nicht mehr, wie viele Fahrgäste einfach wegsahen, keiner mischte sich ein, keiner half mir. Bis zum Aussteigen blieb ich am Boden sitzen und weinte einfach so vor mir hin. Aber mein Entschluss wegzugehen war stärker denn je. Aber wie?

Die nächsten Wochen vergingen und ich versuchte so gut wie möglich alles richtig zu machen. Hielt ich schön den Mund, war alles in Ordnung, stellte ich Fragen, bekam ich Schläge. Selbst wenn ich ihm sagte, wir bekommen ein Baby, berührte ihn das nicht.

Die Zeit verging und ich weiß nicht aber vielleicht hatte ich mich schon damals damit abgefunden, dass das mein Leben sei, bis es eines Tages völlig eskalierte.

Es war ein wunderschöner sonniger Tag. Eigentlich wollte ich nur im Park beim Prater ein wenig spazieren gehen. Peter folgte mir und zog mich an den Haaren durch den ganzen Park bis nach Hause.

Ich kann nicht beschreiben wie sehr ich mich schämte obwohl mir alles weh tat. Ich schämte mich vor den Menschen, die das sahen aber nichts taten.

In der Wohnung sperrte er zuerst alles ab, stellte sich dann mit einem Messer vor mir und schrie, falls ich das Kind nicht abtreiben lasse, wird er das auf der Stelle übernehmen. Ich hatte diesen Menschen noch nie zuvor so gesehen. So viel hass und Wut in seinem Gesicht.

Es war nicht das erste Mal, dass ich panische Angst hatte aber dieses mal fürchtete ich um das Leben meines Babys und um meines.

 

Ich wusste nur, ich musste irgendwie die Situation in den Griff bekommen. Ich weite, bettelte er solle bitte das Messer weglegen. Ich sagte ihm – nein, ich flehte ihn an und versprach, dass ich alles machen würde was er sagt nur damit er wieder zu sich kommt. In diesem Moment hätte ich alles gemacht um mein Baby und mich zu schützen.

Irgendwann sagte er dann, er will es mir besorgen und ich ließ es über mich ergehen. In meinem Kopf war nur ein Gedanke. Ich muss weg.

Trotz allem vergingen noch Wochen und ich hoffte immer nur, dass sich so eine Situation nicht noch einmal wiederholen würde. Mein Bäuchlein war nicht mehr zu übersehen, genauso wenig die blauen Flecke im Gesicht. Und dann traf ich meine Lebensretterin.

In der Wohnung neben uns war eine kroatische Familie eingezogen. Beide sehr freundlich und nett. Ich kam an jenem Tag von der Arbeit nach Hause als sie mich im Stiegenhaus abfing, mich in ihre Wohnung schob und anfing mit mir zu reden.

Ich durfte mich bei ihr so richtig ausweinen und es hat so gut getan. Sie hat mir erzählt was Peter so machte wenn ich in der Arbeit war, welche Leute bei uns ein und aus gingen und dass das kein Leben für mich und schon gar nicht für mein Baby war.

Zum Abschied drückte sie mir 500 Schilling in die Hand und sagte, ich solle mir eine Fahrkarte nach Oberösterreich kaufen. Ich war so dankbar – für mich ist sie heute noch mein Engel.

Auf einen Schlag wurde mir alles bewusst. Der Mensch in den ich mich Jahre zuvor so verliebt hatte, war nicht mehr dieser Mensch. Er wollte mir nichts Gutes. Für seine Sucht würde er über Leichen gehen. Auch über unsere wenn es sein musste.

Die 500 Schilling versteckte ich in meiner Unterwäsche.

 

Die darauffolgende Nacht war ein Alptraum. Ich musste machen was Peter wollte und ich hoffte nur, dass er bald einschlafen würde. Am Morgen danach verabschiedete ich mich von ihm und sagte wir würden uns Mittags sehen.

Ich fuhr zum Westbahnhof, löste eine Fahrkarte und hoffte nur, dass der Zug bald einfahren würde. Die Minuten kamen mir wie Stunden vor und ich hatte panische Angst, dass Peter jede Sekunde vor mir stehen könnte. Dann kam endlich der Zug.

Ich stieg ein mit nicht mehr als den Sachen die ich anhatte und meinem Arbeitsrucksack – mehr hatte ich nicht dabei. Aber ich hatte endlich das Gefühl in Sicherheit zu sein als der Zug den Bahnhof verließ.

Ich fuhr in Richtung Heimat, nach Hause, zu Menschen, die mich lieben, zu Menschen, wo ich mich sicher fühlen konnte.

Bei jedem Stopp des Zuges verschwand ich auf der Toilette. Eigentlich tat ich das unbewusst, da ich immer das Gefühl hatte Peter steigt am nächsten Bahnsteig ein.

Damals dachte ich mir nicht wirklich was dabei, heute weiß ich das das der Anfang meiner Panik Attacken war.

Irgendwann fuhr der Zug in Attnang Puchheim ein.

Instinktiv sah ich auf die Uhr und es war so gegen 11 Uhr vormittags.

Normalerweise wäre ich zu dieser Zeit in der Arbeit.

Ich machte mich in Richtung meiner Mama auf den Weg. Fuhr ein Auto an mir langsam vorbei bekam ich schreckliche Angst es könnte Peter sein. Die ganze Zeit dachte ich nur, ob er es schon weiß.

Angekommen bei meiner Mama hoffte ich nur dass sie auch zu Hause ist, sie in den Arm nehmen zu können und ihr alles zu erzählen was mir auf der Seele lag.

Sie öffnete und sah mich mit meinen wenigen Habseligkeiten in der Tür stehen. Sie nahm mich in den Arm und es schoss direkt alles aus mir raus.

Alles was ich in Wien erlebt hatte erzählte ich ihr und es war auch schnell klar, dass ich nie mehr nach Wien zurückkehren würde. Was ich jedoch nicht Berücksichtigte war, alles was Peter als sein Eigentum betrachtete, ließ er sich nicht wegnehmen.

Von niemanden, auch nicht von mir.

Und ich trug ja schließlich sein Kind in mir.

Irgendwann wurden wir durch das Läuten des Telefons aus unserem Gespräch gerissen.

Ich weiß noch wie mein Herz raste und am Gesichtsausdruck meiner Mama wusste ich gleich wer am anderen Ende war.

Ich dachte nur er weiß jetzt das ich nicht mehr da war.

Nach gefühlten 100 mal sagen ich wäre nicht hier wurde das Gespräch beendet.

Doch es verging kein Tag, an dem er nicht anrief und am Telefon Terror schlug.

Irgendwann wurde es meiner Mama zu blöd und sie wechselte die Telefonnummer in eine Geheimnummer.

Endlich Ruhe!

Die Wochen vergingen und ich schaffte es schon fast ganz, ganz wenig an Peter und die gemeinsame Zeit zu denken. Auch meine Träume wurden erträglicher.

Ich konzentrierte mich auf mein Baby und freute mich irrsinnig darauf es im Arm halten zu können.

Dann eines Tages bekam ich Post.

Anstatt auf den Poststempel zu achten und den Brief gleich zu entsorgen machte ich ihn auf und las ihn.

 

Tag 3

Das ganze Gefühl der Sicherheit das ich mir über Wochen aufgebaut hatte, war in Sekunden zerstört.

Er schrieb er würde mich finden, wenn nicht gleich dann spätestens, wenn das Kind auf der Welt ist.

Ich solle mich nie sicher fühlen. Ich solle stets nach hinten sehen, wenn ich unterwegs bin und und und.

Mit einem Schlag war die ganze Angst wieder in mir.

Angst das alles wieder von vorne beginnt.

Es war teilweise so schlimm, dass ich eine totale Paranoia entwickelte und überall Peter schon sah.

Ich ging alleine nicht mehr außer Haus nur mehr in Begleitung meiner Mama oder Schwester.

Trotz allem und ich weiß wirklich nicht mehr wieviel Briefe später (die aber nicht mehr geöffnet wurden) kam der Tag, und zwar der 5 März 1991.

Nach 42 Stunden Wehen und schließlich einem Notkaiserschnitt sah ich ihn endlich. Meinen Sohn.

Das schönste was ich je sah!

In diesem Moment war alles in mir weg.

Die Angst, die Panik, einfach alles.

Ich verspürte nur mehr Glück.

Jetzt bin ich nicht mehr allein. Ich wusste dieser kleine Mann braucht mich und für ihn muss ich stark sein!

Leider war es zu dieser Zeit noch nicht üblich das die Babys im Zimmer der Mütter schliefen, sondern im Säuglings Zimmer. Jedes Mal, wenn die Schwestern ihn wieder abholen bekam ich Panik ihn vielleicht nie wieder zu sehen.

Ich sprach darüber mal mit der Säuglingsschwester, aber die meinte nur das wäre so kurz nach der Geburt ein ganz normales Gefühl.

Aber gut, sie kannte auch nicht meine Geschichte.

Auf alle Fälle war ich heilfroh als ich nach zehn Tagen das Krankenhaus mit meinem kleinen Liebling verlassen durfte.

Die ganzen Formalitäten wurden die nächsten Tage erledigt und so konnte ich mich nur noch auf das Mama sein konzentrieren.

Peter war in meinem Kopf fast begraben als ich plötzlich Post von der Jugendfürsorge bekam.

Ich wurde aufgefordert, zwecks Erhebung der Vaterschaft mich zu einem  Termin bei Gericht einzufinden.

Hierbei wurde mir auch mitgeteilt das der leibliche Kindesvater auch anwesend wäre.

Und hurra, meine Panik und Angst war wieder präsent!

Meine Familie sagte mir zwar ich solle mir keine Sorgen machen, es war jetzt so lange Ruhe und er würde sicher nicht zum Termin erscheinen.

Und so gerne ich auch daran geglaubt hätte, ich wusste im inneren er würde sich diese Gelegenheit nie entgehen lassen mich wieder zu treffen und an einen Punkt zu bringen wo er mich früher schon gerne gesehen hat.

Am Boden!

Der Tag kam und zum Termin vor Gericht begleiteten mich meine Schwester und mein Schwager.

Ich sehe mich heute noch auf den Stufen vor dem Gericht stehen als Peter um die Ecke kam.

Mit einem selbstgefälligen Grinsen übers ganze Gesicht.

Ich zitterte innerlich und ich weiß nicht welche Gedanken mir damals alle durch den Kopf schossen.

Die Erklärung wurde unterschrieben und ich wollte nur mehr raus aus dem Gebäude, weg von ihm einfach nur weg.

Draußen fing er mich aber noch ab stellte sich vor mich und sagte das es heute nicht mehr passen würde, aber ich könne mich darauf verlassen ihn wieder zu sehen und spätestens dann meine Rechnung präsentiert bekäme für all das was ich ihm angetan hätte.

Und wieder hatte er es geschafft das ich in Angst lebte.

Die nächsten Wochen waren für meine Gefühle eine Achterbahnfahrt. Angst, keine Angst, Angst, keine Angst….

Aber irgendwie musste ich damit lernen zu leben.

Und ich tat es und umso mehr Zeit verging umso mehr rückte das Geschehene in den Hintergrund.

Bis zu jenem Tag, an dem ein Hund mir wahrscheinlich mein Leben gerettet hat.

 

Tag 4

Es war ein wunderschöner Tag im Juni und ich war mit dem Kinderwagen unterwegs. Meine Mama war bei meiner Schwester und ich dachte es sei alles in bester Ordnung

Kurz vor zu Hause hörte ich meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und sah in das Gesicht von Peter. Er stand da und sagte nur ich habe es dir ja versprochen!

Ich versuchte den Kinderwagen noch Richtung Haustüre zu schieben als es Sekunden später schon knallte.

Er schlug mich, trat mit den Füßen gegen mich zog mich an den Haaren wieder in die Höhe und das ganze immer und immer wieder.

Ich weiß nur irgendwann hörte ich fürchterliches Hundegebell und er ließ endlich von mir ab. Ich saß zusammen gekauert vor dem Kinderwagen und der Hund immer noch an meiner Seite.

Ich kann mich nicht mehr erinnern was in den nächsten Minuten passierte, aber irgendwann stand Polizei und Rettung da.

Für mich ein totales durcheinander, Nachbarn standen plötzlich da, ich wurde von der Polizei befragt und das einzige was ich nur wissen wollte  war wo ist mein Baby und wie geht es ihm!

Mir wurde versichert es ginge ihm gut und ich wurde zu Untersuchungen ins Spital gebracht.

Zwischenzeitlich erfuhr auch meine Mutter was geschehen war und sie und meine Schwester rasten zu mir ins Spital.

Im Spital wurden dann Fotos gemacht ich durchlief alle Untersuchungen.

Ergebnisse war, mein Jochbein war gebrochen ein riss im Kieferknochen, etliche Prellungen und von den ganzen Hämatomen bis hin zum Gesicht gar nicht zu sprechen.

Er hatte ganze Arbeit geleistet.

Und natürlich wurde das ganze zur Anzeige gebracht.

Wieder zu Hause schob ich eine Panik Attacke nach der anderen.

Egal ob ich wach war oder schlief ich konnte das Geschehene nicht verarbeiten.

 

Tag 6 unserer Gabi <3