Alexandra Felser

 

 

 

TAG 1

 

Ich bin die Alex, im Mai werde ich 44 Jahre.

Ich hatte eine schöne Kindheit, dachte ich. Ich hatte drei Geschwister (Halbgeschwister).

Mein Vater war starker Alkoholiker und Aggressiv, wenn er Trank was meine Mutter und meine Geschwister dann abbekamen.

Ich nicht, da ich seine Leibliche Tochter bin… aber ich bekam alles mit. So richtig begann mein Thema 1998 ich war 21 Jahre.
7 Jahre in einer festen Beziehung… meine erste Beziehung.
Sie war (für mich) von heute auf morgen zerbrochen.

Ich wurde Belogen mit einer anderen Frau Betrogen. Ich wurde ausgetauscht und rausgeschmissen weggeworfen wie ein alter Fetzen.

Was hat SIE was ich nicht habe?
Warum bin ich nicht gut genug?
Was habe ich falsch gemacht?
Ich suchte Hilfe bei meinen Freunden,
Welche Freunde…wenn du sie brauchst, sind sie nicht da.
Ich hörte Sätze wie: Alex wir sind immer für dich da……. ABER heute ist schlecht. Vor der Trennung hatten wir einen sehr großen Freundeskreis.

Heute weiß ich, es war nur eine Partygesellschaft… keine Freunde. Eine weitläufige Bekannte (von der ich es nicht erwartet hätte) half mir. Ich zog bei ihr ein.
Ich dachte es geht wieder aufwärts… falsch gedacht….
Kurz drauf bekam ich die Nachricht…

TAG 2

 

“Dein Bruder ist TOT”
Er hat sich das Leben genommen mit gerade mal Mitte zwanzig.
Meine Welt zerbrach immer mehr… und wieder fragte ich mich…. WARUM ICH?
Was habe ICH falsch gemacht?

Ich suchte mir eine eigene Wohnung um zur Ruhe zu kommen und vielleicht wieder Fuß zu fassen.

(ich hasste sie).

Ich lernte einen Mann kennen ich vertraute ihm. Er war “Nett” er war für mich da, er verstand mich…. blablabla… er Veraschte mich!!

Er war in einer festen Beziehung was ich zu spät rausfand, dann aber schweren Herzens und verletzt beendete.

Und wieder

WARUM ICH?

Was habe ICH falsch gemacht?

Ich habe es anscheinend nicht besser verdient.

Ich zog mich total zurück, vertraute keinem mehr.

Ich wollte keine Menschenseele mehr an mich ranlassen.

Ich floh in den Sport und Arbeitete viel.

Es kam noch besser, Ich hatte einen heftigen Autounfall.

Wieder ….. WARUM ICH… Was habe ICH falsch gemacht… bin ICH es nicht wert, auf dieser Welt zu leben?

Ich kam zu der Erkenntnis… WEG.. ICH WILL HIER WEG. (Ich komme ursprünglich aus Köln… einer Großstadt.)

Meine Schwester Lebte zu diesem Zeitpunkt schon in Österreich, ich besuchte sie so oft es ging, da ich mich bei ihr wohl fühlte… ich konnte dem Alltag entfliehen.

Als Ich dann noch meinen jetzigen Partner (mittlerweile ist er der wichtigste Mensch der Welt für mich geworden.) kennenlernte, wagte ich den Schritt und zog nach Österreich.

TAG 3

 

Der Alltag holte mich ein.

Ich zog mich immer mehr aus dem Leben zurück.

Ich wollte an normalen Dingen wie Spaß haben, Freunde treffen, Familienfeiern oder einfach mal Essen gehen… nicht mehr teilnehmen.

Ich war es leid immer angesprochen zu werden auf mein Aussehen und meinen Sport. Immer wieder diese Fragen, geht’s dir eh gut… du bist viel zu Dünn.
Glaubst nicht, dass du mit dem Sport übertreibst.

Iss endlich mal was Gescheites, du verträgst das du bist eh so dünn.

Und so weiter…. viele solche Sätze bekam ich zu hören.

Aber sie haben mich nur angetrieben weiter so zu machen, es spornte mich nur noch mehr an.

Ich dachte mir nein nie und nimmer lass ich mir das nehmen.

Das war etwas das habe ich in der Hand da hatte nur ich Einfluss drauf, es lag ganz allein in meiner Macht…

Alles geriet in meinem Leben außer Kontrolle… aber das nicht!!

Ich hatte die volle Kontrolle darüber…. das lass ich mir doch nicht nehmen.

Von niemandem.

So Dachte ich immer und immer wieder.

Ich muss Leistung bringen um wert zu sein,

Ich muss mir mein Essen verdienen…. viel Sport machen …. dann darf ich Essen.

Ich merkte nicht, dass es immer schlimmer wurde.

TAG 4

 

Ich wurde immer Dünner, ich wog nur mehr 38 Kilo. Bei einer Größe von 164 Meter.

Wie gesagt essen gab es nur noch bei besonderer Leistung und Sport, oder ich es mir verdient hatte.

Mein ganzer Tagesablauf drehte sich nur noch ums “ nichts essen ” und viel Sport. So hatte ich keine Zeit mehr mich mit andere dingen und Sorgen zu beschäftigen.

Mein Freund, meine Familie und Freunde machten sich sorgen um mich. Sie wollten mir helfen… mir die Augen öffnen.

Wie soll man Hilfe annehmen, wenn man sich selbst nichts wert ist?
Wie soll man Liebe zu lassen, wenn man sich selbst hasst?
Wie kann man glauben attraktiv zu sein, wenn man sich selbst Hässlich fühlt?
Ich habe meinem Freund so oft weh und Unrecht getan durch meine Krankheit doch…. Er steht zu mir er Liebt mich…. so wie ich bin und er Hilft mir wo er nur kann.
Er geht mit mir diesen Schweren Weg aus der MAGERSUCHT.

TAG 5

 

Dieser weg ist nicht immer leicht und unsere Beziehung wurde schon mehr als einmal auf die harte Probe gestellt.

Es gibt Tage da mache ich Schritte zurück.

Aber wir gehen ihn weiter, es lohnt sich.

Ich habe den allerbesten Mann an meiner Seite.

Ich nehme wieder am Leben teil, ich habe Spaß und lerne viele neue Leute kennen.

Ich habe letztes Jahr eine große Herausforderung angenommen…

Ich habe mich in die Selbstständigkeit gewagt und einen Salon eröffnet.

Das war das beste was ich tun konnte.

An dieser Stelle möchte ich ein großes danke an meinen Freund Michael sagen das du mich immer so stärkst, für deine Unterstützung und dein Vertrauen in mich.

DANKE

Auch meiner Familie möchte ich an dieser Stelle danken, die mir immer wieder zur Seite steht mir sagt das ich geliebt werde so wie ich bin,

dass ich ein Liebenswerter Mensch bin.

Vor allem lehren sie mir,

ICH HABE EINE BERECHTIGUNG AUF DIESER WELT!!!

Egal was ich Leiste oder nicht.

Egal ob ich besonderes tue oder nicht.

Sondern einfach so

weil ich ich bin.

Ich DANKE euch allen von ganzem Herzen.

 

 

“WIR SIND NICHT ALLEIN”

 

TAG 6

Und am letzten Tag folgt ein Video: